Die Hündin Vicky hat zum ersten Mal ihr Hundekörbchen im Haus benutzt! Und liegt dort seitdem regelmäßig. Völlig normal denkst du jetzt? Nein, das war es für Vicky wirklich nicht. Sie war misstrauisch gegenüber Menschen und hatte Angst, ins Haus zu gehen.

Vicky kam vor ein paar Monaten aus dem Tierheim zu Steffen, bei dem sie nun wohnt. Zuerst verhält sie sich vorsichtig, zurückhaltend und lässt sich nicht gerne anfassen. Vicky ist ursprünglich aus Rumänien und hat eine Weile auf der Straße gelebt. Dann ist sie ins Tierheim in Deutschland gekommen, wo Steffen sie gefunden hat. Steffen merkt direkt, dass sie ängstlich ist und gibt ihr Raum. Er vermutet, dass sie einmal schlechte Erfahrung mit Menschen gemacht hat und möchte ihr helfen, in ihrem neuen Zuhause anzukommen. Daher kontaktiert er mich und wir machen einen Termin für ein Tiergespräch aus. Steffen möchte wissen, wie er Vicky unterstützen kann und wie es ihr bei ihm geht.

Im ersten Gespräch zeigt Vicky mir, dass es ihr schwerfällt, Menschen zu vertrauen. Das deckt sich mit Steffens Eindruck. Er erzählt mir, dass Vicky im Moment noch viel draußen lebt und sich bisher nur in den Hausflur, nicht aber ganz ins Haus traut. Steffen fände es total schön, wenn Vicky mit im Haus sei und sie so als Familie zusammenleben würden.

Die Hündin zeigt mir weiter, dass Menschen sie in der Vergangenheit grob und unsanft behandelten. Sie spürt auch, dass Steffen anders ist als diese Menschen. Ich erzähle Vicky, dass Steffen sich freuen würde, wenn sie mit im Haus sei, da er sie sehr gerne hat und gerne mehr um sich hätte. Ich kann spüren, dass sie anfängt ihm zu vertrauen und bin gerührt als sie mir zeigt, wie geduldig und aufmerksam Steffen mit ihr ist. Da hat er instinktiv super gehandelt, denn das ist genau das, was Vicky im Moment braucht: Zeit und einen Raum, in dem sie erst mal ankommen kann. Während des Gesprächs arbeite ich auch energetisch mit Vicky, löse Blockaden aus ihrer Vergangenheit und unterstütze sie, sich zu entspannen. Und Steffen verspricht Vicky, dass er ihr alle Zeit geben wird, die sie braucht.

Ein paar Wochen später führe ich ein weiteres Gespräch mit den beiden. Steffen berichtet mir, dass Vicky sich nach dem ersten Gespräch immer mal wieder von dem Hof ins Haus traute und schaute, wie es dort ist und was Steffen dort so tat. Dann kam leider Silvester. Seitdem ist Vicky nun wieder zurückhaltender und hält sich lieber draußen auf statt im Haus. Was war passiert?

Da Silvester für die meisten Hunde unerträglich ist, hat Steffen Vicky ins Haus geholt, um sie zu schützen. Um die Lautstärke der Böllerei zu dämmen, hat er auch die Türen geschlossen. All das hat Vicky aber nicht verstanden. Sie zeigt mir, dass sie sich eingeengt und eingesperrt gefühlt hat und zusätzlich durch die Lautstärke der Silvesterknaller total aufgewühlt und verwirrt war. Im Kontakt kann ich ihre Angst spüren und gleichzeitig auch ihren Wunsch, Steffen ganz zu vertrauen und sich auf eine nahe Beziehung mit ihm einzulassen. Ich erkläre ihr, was Silvester ist und dass Steffens Intention war, sie zu beschützen und für sie zu sorgen und nicht, sie einzuengen. Ich sage Vicky erneut, dass Steffen sich freuen würde, wenn sie mit ihm im Haus lebt und frage sie, ob sie sich das vorstellen kann. Sie antwortet, dass sie neugierig ist, das Konzept aber neu für sie sei, da sie es bis dahin nur so kennen gelernt hat, dass Hunde draußen leben und auf Haus und Hof aufpassen, aber nicht, dass sie ein gleichwertiges Familienmitglied sind.

Steffen sichert ihr zu, dass sie gerne ins Haus kommen kann und dass er für sie auch sofort die Tür wieder öffnet um nach draußen zu gelangen, wenn sie es möchte. Sie solle sich dann einfach vor eine Tür stellen und dann öffnet er die Haustür für sie wieder. Diese völlige Freiheit, dass zu machen, was sie möchte, die Steffen Vicky immer wieder versichert hat und Steffens Liebe zu ihr haben Vicky geholfen, sich wirklich darauf einzulassen. Und nun schickt Steffen mir immer wieder Fotos, wo die beiden schmusen oder Vicky in ihrem Körbchen ruht. Ist das nicht schön? Jede dieser Nachrichten freut mich immer wieder total aufs Neue und ich bin glücklich, dass die Beziehung der beiden immer vertrauter wird.

Vicky ist mit ihrer Geschichte kein Einzelfall. Und, sprechen, zuhören, erklären, kann schon sehr viel helfen, wie Vickys Geschichte zeigt. Haben Sie auch ein ängstliches Tier, was sich schwer tut zu vertrauen oder bei Ihnen anzukommen? Melden Sie sich gerne bei mir für ein Tiergespräch, unter rs@rebecca-szrama.de. Ich helfe Ihnen beiden sehr gerne!

Und wenn Sie gerne selber lernen möchten, mit Tieren zu sprechen, können Sie zu mir in einen der Einführungskurse Tierkommunikation nach Köln kommen.