Heute erzähle ich in meinem Blogartikel eine Geschichte. Die Geschichte einer Wespe und mir und wie die Wespe sich durch Tierkommunikation einen Traum erfüllte. Viel Freude beim Lesen!
Die Geschichte freut auch Kinderseelen und eignet sich wunderbar zum Vorlesen.
„Es war einmal eine kleine Wespe, die Lust auf Abenteuer hatte. Sie wollte nicht immer nur in der Stadt hin und her fliegen, sie wollte gerne mehr sehen! Also fasste sie einen Entschluss, jetzt sofort sollte es losgehen. Sie wollte nicht mehr warten.
„Erst einmal frühstücken gehen“ dachte sie sich und flog zu ihrem Stammcafé, wo um die Zeit immer viele Menschen aßen und auch immer etwas für sie übrigblieb. Nachdem sie sich wohl gesättigt und genug getrunken hatte, saß sie ruhig auf einem Tisch und überlegte, wo sie denn jetzt hinfliegen wollte.
In dem Moment sprach sie eine Frau vom Nebentisch an. Die Frau machte sich wohl Sorgen, weil sie da so ruhig saß und frug, ob sie Wasser trinken wolle. Das war außergewöhnlich! „Du verstehst mich?“ frug die kleine Wespe. „Ja, ich kann mit Tieren sprechen und verstehe dich“. Die Frau stellte ihr etwas Wasser hin „falls du doch noch Durst bekommst, es ist ja sehr heiß heute“. „Danke.“ Die kleine Wespe mochte die Frau und kletterte auf ihre Schulter. „Ich mag nicht nur den ganzen Tag arbeiten, hier herum fliegen und immer nur das gleiche sehen. Ich möchte auch mal Urlaub machen“ erzählte sie ihr. „Das kann ich verstehen, ich bin auch hier um mich zu erholen und fahre gleich an den Strand“ sagte die Frau. Da wusste die kleine Wespe, was ihr Abenteuer sein sollte! Sie wollte schon immer mal ans Meer! Sie wollte einmal in ihrem Leben wissen, wie es ist, zu schwimmen.
„Nimm mich mit!“ forderte die kleine Wespe die Frau auf. „Wie bitte? An den Strand?“ „Ja!“ sagte die kleine Wespe. „Aber das sind gut 15 Minuten Autofahrt von hier. Möchtest Du das wirklich?“ „Ja, sehr gerne.“ Die Frau wirkte etwas ungläubig, sagte ihr aber, dass sie sie mitnehme. Die kleine Wespe blieb die ganze Zeit auf der Schulter der Frau sitzen, während diese bezahlte und das Café verließ.
Sie war so aufgeregt und voller Vorfreude, dass sie die ganze Zeit „Vamos a la playa, oh oh oh oh oh“ vor sich hin summte. Und obwohl die Frau darüber sehr schmunzeln musste, merkte die kleine Wespe, dass der Frau auf dem Weg zum Auto immer mulmiger wurde. Als sie an einem Baum mit vielen schönen Blüten vorbeikamen, frug die Frau „möchtest du nicht doch lieber hierbleiben?“ „Nein, ich will an den Strand!“ sagte die kleine Wespe entschlossen. Die Frau ging weiter und nun merkte, die kleine Wespe, was los war, denn die Frau überlegte in Gedanken, wie sie sich anschnallen sollte. Durch die Verbindung, die die beiden hatten, konnte die kleine Wespe das fühlen. Und dann sagte die Frau es auch „Du, wenn wir Auto fahren, muss ich mich anschnallen und der Gurt verläuft genau da, wo du jetzt sitzt. Das heißt, du musst dich woanders hinsetzten. Und, ich habe ehrlich gesagt Angst, dass du mich stichst, wenn ich eine ruckartige Bewegung beim Autofahren mache und ich dich aus Versehen streife. Ich möchte nicht gestochen werden“ gab die Frau zu. Die kleine Wespe verstand und schickte der Frau Vertrauen. Sie krabbelte auch schon mal ganz vorsichtig in die Mitte des T-Shirts der Frau. Die Frau verstand. Als sie am Auto angekommen waren, setzte die Frau sich vorsichtig hinein und zog langsam den Anschnallgurt um ihren Oberkörper, um die kleine Wespe nicht zu verletzten. So richtig gut funktionierte das aber noch nicht und die kleine Wespe kroch ganz langsam auf den Rock der Frau, genau in die Mitte in ihrem Schoß und blieb dort ruhig sitzen. Die Frau war ganz baff und gerührt, denn das war ein super Platz! Dort würde sie die kleine Wespe bestimmt nicht aus Versehen berühren beim Autofahren. Sie war auch erstaunt über die Schlauheit der Wespe. Also fuhren sie los. Die kleine Wespe blieb ganz stillsitzen, die ganze Autofahrt lang. Das war gar nicht so einfach, denn sie war doch so aufgeregt!! Endlich würde sie zum Stand kommen! In ihrem Empfinden zog sich die Autofahrt hin wie ein ganzes Wespenleben und dennoch schaffte sie es, ganz ruhig im Schoß der Frau zu verharren.
Und dann, endlich waren sie angekommen! Die Frau schnallte sich ab, öffnete die Autotür und stieg aus. Die kleine Wespe konnte das Meer schon fast spüren! Als die Frau ein paar Schritte gegangen war krabbelte die kleine Wespe den Rock wieder etwas höher, da unten schaukelte es so viel, wenn die Frau ging. Das war ein guter Platz für die Autofahrt und jetzt setzte sie sich lieber wieder auf den Oberkörper der Frau, da war es ruhiger.
Am Strand angekommen breitete die Frau ihre Decke aus und bastelte der kleinen Wespe einen kleinen Thron aus ihrem Rock, damit sie nicht aus Versehen auf sie trat. Das rührte die kleine Wespe wiederum sehr. Sie hatte noch nicht viele Menschen kennen gelernt, die so umsichtig und freundlich mit ihr waren. Die meisten mochten sie nicht und schlugen einfach drauf los und wollten sie verscheuchen. Das stimmte sie meist sehr traurig, denn sie wusste gar nicht warum und was sie diesen Menschen getan hatte. Diese Frau war anders und das freute sie sehr. Sie empfand sie wie eine Freundin, die sie ernst nahm.
„Ich möchte wissen, wie es ist zu schwimmen!“ rief die kleine Wespe voller Freude aus. Da runzelte die Frau besorgt die Stirn „ich kann dich nicht mit ins Wasser nehmen, du kannst ja nicht schwimmen und das Wasser würde deine Flügel verkleben. Ich hätte Angst, dass du dann ertrinkst. Aber weißt du was, ich nehme dich einmal mit ans Wasser. Bleib einfach auf dem Rock-Thron sitzen.“ So trug die Frau den Rock mit der kleinen Wespe drauf zum Wasser und ging so weit es möglich war hinein, den Rock immer hochhaltend, damit keine Welle die kleine Wespe erfassen konnte. Und dann schlug sie vor „weißt du was? Ich bringe dich zurück auf die Decke und dann gehe ich schwimmen und erzähle dir dann danach mit Bildern und meinen Gefühlen, wie es war.“ So ging die Frau ins Wasser und genoss das kühle Nass. Die kleine Wespe konnte das sofort spüren. Sie hatte sich ganz auf die Verbindung durch Gedanken mit der Frau konzentriert und schlüpfte so einfach mit ihrem Gefühl in deren Körper. Als die Frau dann voller Vergnügen im Meer untertauchte, jauchzte die kleine Wespe freudvoll auf und rief „so fühlt sich das also an, ganz vom kühlen Wasser umgeben zu sein!“. Erst da bemerkte die Frau, dass die kleine Wespe in ihren Körper geschlüpft war. Sie war ganz schön überrascht und freute sich gleichzeitig, dass sie der kleinen Wespe diese Erfahrung ermöglichen konnte.
Zurück aus dem Wasser legte sich die Frau zu der kleinen Wespe und beide hingen in ihren Gedanken dem Erlebten nach. Die kleine Wespe war überglücklich, hatte sich doch heute ein Traum für sie erfüllt! Sie blieb noch eine Weile bei der Frau, verabschiedete sich dann und flog weiter, auf in ihr nächstes Abenteuer.“